Zusammen wird´s was — Bewerbung als Landesvorsitzender

 

Lie­be Freund*innen,

Ber­lin steht vor ent­schei­den­den Rich­tungs­wah­len. Bun­des­tag, Abge­ord­ne­ten­haus und zwölf Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lun­gen wer­den nächs­tes Jahr an einem ein­zi­gen Tag gewählt. Die Zukunft der Stadt wird somit maß­geb­lich im nächs­ten Jahr ent­schie­den.

Und dabei ist kei­ne Wahl weni­ger wich­tig als die ande­re. Wir brau­chen die Bezir­ke, um die Ver­kehrs­wen­de noch mehr auf die Stra­ße zu brin­gen, wir brau­chen den Bund, um in der Mie­ten­po­li­tik end­lich die fehl­ge­lei­te­te Gesetz­ge­bung zu Guns­ten der Mieter*innen zu ändern und wir brau­chen das Land, um mit einer Wär­me­wen­de den Aus­stieg aus der Koh­le zu beschleu­ni­gen.

In Ber­lin haben wir die his­to­ri­sche Chan­ce, dabei nicht nur erneut in die Regie­rung zu kom­men, son­dern auch die Regie­ren­de Bür­ger­meis­te­rin zu stel­len. Für die Ver­än­de­run­gen, die wir in den letz­ten Jah­ren ein­ge­lei­tet haben, wäre dies der Tur­bo.

Bau­en wir ein neu­es Ber­lin – sozia­ler, lebens­wer­ter, welt­of­fe­ner und kli­ma­neu­tral

 Denn der Umbau Ber­lins, hat gera­de erst begon­nen. Nach jahr­zehn­te­lan­ger Poli­tik für eine auto­ge­rech­te Stadt, haben wir die Ver­wal­tung umge­krem­pelt, Radplaner*innen ein­ge­stellt, ein Mobi­li­täts­ge­setz erlas­sen und neue U- und S‑Bahn-Wägen bestellt. Doch jahr­zehn­te­lan­ge Poli­tik mit Ben­zin im Blut lässt sich nicht von heu­te auf mor­gen wie­der gut machen. Wir brau­chen eine zwei­te Legis­la­tur­pe­ri­ode, um das Rad­we­ge­netz Wirk­lich­keit wer­den zu las­sen, einen zehn­mi­nü­ti­gen Takt auch bei den Bus­sen in den äuße­ren Quar­tie­ren Ber­lins ein­zu­füh­ren, um die Stadt auto­frei umzu­ge­stal­ten. Denn wir wol­len, dass der öffent­li­che Raum auch für alle fair ver­teilt wird. Coro­na hat die Bedeu­tung von Grün- und Frei­flä­chen noch­mal deut­lich erhöht. Und wenn wir es gleich­zei­tig schaf­fen, auch wei­te­re bis­her beto­nier­te Flä­chen zu ent­sie­geln und Grün wach­sen zu las­sen, ist das gleich­zei­tig auch noch gut für das Grund­was­ser und für die Abküh­lung der Stadt. Eine Stadt, in der für alle die Lebens­qua­li­tät steigt, ist auch eine sozia­le Stadt, für die es sich zu kämp­fen lohnt.

Wir wol­len ein Ber­lin, in dem es egal ist, woher jemand kommt und nur zählt, wohin man will. Das bedeu­tet, dass wir Ber­lin noch welt­of­fe­ner gestal­ten müs­sen. Mit dem Lan­des­an­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz haben wir dabei bun­des­weit Maß­stä­be gesetzt. Doch unser Kampf gegen Dis­kri­mi­nie­rung und Ras­sis­mus ist damit noch lan­ge nicht am Ende. Wir wol­len, dass alle staat­li­chen Struk­tu­ren end­lich unter­sucht und ver­bes­sert wer­den. Und wir wol­len die gera­de in die­sem Bereich so wich­ti­ge Zivil­ge­sell­schaft wei­ter för­dern und aus­bau­en. Wir müs­sen alles dafür tun, dass Dis­kri­mi­nie­rung und Aus­gren­zung in unse­rer Stadt kei­nen Platz mehr haben und alle hier selbst­be­stimmt leben kön­nen.

Das bedeu­tet auch, dass wir eine Poli­tik vor­an­trei­ben, die der zuneh­men­den sozia­len Spal­tung unse­rer Stadt etwas ent­ge­gen­setzt. Gera­de die stei­gen­den Mie­ten sind hier ein ent­schei­den­der Fak­tor. Mit dem Mie­ten­de­ckel und dem ver­stärk­ten Zie­hen des Vor­kaufs­rechts haben wir auch hier eine neue Poli­tik ein­ge­lei­tet. Doch damit wer­den wir uns nicht zufrie­den­ge­ben. Unser Ziel muss sein, dass min­des­tens die Hälf­te aller Woh­nun­gen dem gemein­wohl­ori­en­tier­ten Sek­tor ange­hö­ren. Denn nur so ist auf Dau­er ein Miet­markt mög­lich, der sich an den Inter­es­sen der Mieter*innen ori­en­tiert und nicht am maxi­ma­len Pro­fit. Des­halb wol­len wir end­lich Genos­sen­schaf­ten för­dern und ihnen gutes Bau­land zu fai­ren Kon­di­tio­nen zur Ver­fü­gung stel­len. Denn wir brau­chen neben der Aneig­nung von Woh­nun­gen und strik­te­ren Regeln auch mehr Neu­bau. Es ist aber dabei ent­schei­dend, dass die­se Woh­nun­gen bedarfs­ge­recht und dau­er­haft sozi­al ver­mie­tet wer­den sowie öko­lo­gisch gebaut und stadt­ver­träg­lich mit Parks auto­frei geplant wer­den.

Dies sind nur eini­ge weni­ge Punk­te, die exem­pla­risch zei­gen, wie­so star­ke Grü­ne wich­tig sind, um unser Ber­lin wei­ter umzu­bau­en. Das ist nicht nur aus sozia­ler und welt­of­fe­ner Sicht unab­ding­bar, son­dern auch, um Ber­lin kli­ma­neu­tral wer­den zu las­sen.

Eine star­ke Par­tei – Ein star­kes Ergeb­nis

Für mich ist es ent­schei­dend, dass Ihr alle mit­be­stimmt, wie wir Ber­lin in Zukunft gestal­ten. Wir sind mit­ten in der Erar­bei­tung des Lan­des­wahl­pro­gramms und wer­den dies nächs­tes Jahr beschlie­ßen. Wir haben die Par­tei digi­ta­li­siert und kön­nen nun auch online Abstim­mun­gen und Akkre­di­tie­run­gen durch­füh­ren. Und wir waren der ers­te Lan­des­ver­band, der sich gewagt hat, einen Auf­bruch hin zu mehr Diver­si­tät und Viel­falt anzu­ge­hen.

Ich war und bin seit mei­ner Wahl mit vol­lem Her­zen und größ­ter Lei­den­schaft Lan­des­vor­sit­zen­der die­ses groß­ar­ti­gen Lan­des­ver­ban­des. Und für das von Euch bis heu­te mir geschenk­te Ver­trau­en bedan­ke ich mich von Her­zen. Nun bit­te ich Euch, mir die­ses Ver­trau­en erneut zu schen­ken, denn gemein­sam kön­nen wir den Wahl­kampf rocken.

Also: Lasst uns zusam­men das Rote Rat­haus grün anstrei­chen.

Wer­ner Graf

Bewer­bung Lan­des­vor­sit­zen­der