Landesdelegiertenkonferenz 2017 — politische Rede

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Es gilt das gespro­che­ne Wort -

 

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de,

„Nichts außer Desas­ter und Affä­ren“
„Pseu­do Rockys in den Sei­len“
„Blo­cka­de, Rück­trit­te und Plei­ten“

Das sind die Schlag­zei­len! Das titel­te die Pres­se zu einem Jahr Regie­rung in Ber­lin. Ganz schön ver­hee­rend, oder? Ja! War ja auch nicht über uns! War über Rot-Schwarz, vor fünf Jah­ren! Über uns schreibt zum Bei­spiel die Ber­li­ner Zei­tung: „Wei­ter so, Rot-Rot-Grün!“ Und genau das wer­den wir auch tun!

Ein Jahr regie­ren wir nun Ber­lin mit. Und seit einem Jahr darf ich zusam­men mit der groß­ar­ti­gen Nina den Lan­des­ver­band füh­ren. Nina, wirk­lich, die Zusam­men­ar­beit mit dir ist eine Wucht! Dan­ke. Ein Jahr, in dem viel pas­siert ist. Wir sind in der Regie­rung ange­kom­men. Wir haben eini­ges schon umge­setzt und für die gro­ßen Pro­jek­te die Wei­chen rich­tig gestellt. Wir haben im Bun­des­tags­wahl­kampf gemein­sam gekämpft, und alles gege­ben, damit der Flug­ha­fen Tegel geschlos­sen und die Anwoh­ne­rin­nen vom Lärm befreit wer­den.

Das ist jetzt genau 10 Wochen her! Vor 10 Wochen, da habt ihr noch drau­ßen gefigh­tet! Die letz­te Nacht durch! Uner­müd­lich! Dafür: Dan­ke. Dan­ke für die vie­len Stän­de, für die vie­len Türen, an denen ihr geklopft habt. Dan­ke für die vie­len Aktio­nen, die grü­ne Sicht­bar­keit bei Demons­tra­tio­nen oder Stern­fahr­ten, für das mor­gend­li­che aus dem Bett quä­len, um an Früh­stän­den zu wahr­lich unchrist­li­chen Zei­ten Über­zeu­gungs­ar­beit zu leis­ten. Und Dan­ke auch für euren Mut, dort hin­zu­ge­hen, wo man nicht nur begeis­tert beklatscht wird, son­dern wo man gegen Nazis und Rechts­po­pu­lis­ten direkt Stel­lung bezie­hen muss.

Und an die­ser Stel­le auch ein gro­ßes gro­ßes Dan­ke­schön an die flei­ßi­gen, auf­op­fern­den, krea­ti­ven, lus­ti­gen, enga­gier­ten, begeis­ter­ten und was weiß ich noch alles Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in der Lan­des­ge­schäfts­stel­le. Ihr seid ein­fach der Ham­mer. Wirk­lich. Es ist eine Freu­de und eine Berei­che­rung jeden Tag aufs Neue mit Euch zusam­men arbei­ten zu dür­fen! Respekt!

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, dass die AfD mit bun­des­weit 12,6 Pro­zent in den Bun­des­tag ein­ge­zo­gen ist, hat uns nicht nur am Wahl­abend geschockt, son­dern steckt mir per­sön­lich immer noch tief in den Kno­chen. Aber lasst uns nicht den Kopf in den Sand ste­cken, son­dern lasst es uns ein Ansporn sein. Ein Ansporn, es nicht zuzu­las­sen, dass rech­tes Gedan­ken­gut, dass die Nazis und Mit­läu­fer, die Popu­lis­ten und Nei­der, die Schlecht­men­schen – die sie anschei­nend ja sein wol­len – dass all die­se Heu­ler wei­ter­hin die Debat­ten und Mei­nungs­füh­rer­schaft bestim­men.

Die Bot­schaft an Geflüch­te­te heißt eben nicht „haut ab“, son­dern „Herz­lich will­kom­men“. Frau­en sagen wir nicht ‚ „Zurück an den Herd!“, son­dern „Ran an die Macht“ – in der Poli­tik, im Beruf und in der Wirt­schaft. Und wenn ich an „Deutsch­sein“ den­ke, dann den­ke ich eben nicht an den wei­ßen hete­ro­se­xu­el­len Mann, der vor Hass nur noch tip­pen kann, son­dern ich den­ke an Fati­ma und Aische, an Nina Que­er und Lilo Wan­ders. Und ich den­ke an Unis­ex­toi­let­ten – sogar im ICE.

Und an die AfD: Ihr bekommt die 50er Jah­re nicht zurück, dafür sor­gen wir schon! Denn unse­re Lieb­lings­far­be ist bunt! Ist doch klar, wir sind doch die Grü­nen.

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, bei uns ist Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­po­li­tik zen­tral. Die CDU mag da noch so laut gegen eine angeb­li­che Phan­ta­sie­be­hör­de mit Pla­ce­bo-Pro­jek­ten het­zen. Pla­ce­bo-Pro­jek­te wie das Jüdi­sche Forum für Demo­kra­tie, die Mobi­le Bera­tung gegen Rechts­extre­mis­mus oder die Opfer­be­ra­tung ReachOut. Lasst die CDU het­zen, denn sie wis­sen gar nicht, was sie da tun! Das ist kein Pla­ce­bo, das ist Ker­ner­ar­beit für die Demo­kra­tie.

Wir machen Ber­lin tole­ran­ter. Mit einem Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz, das den Schutz vor Dis­kri­mi­nie­rung nun auch auf der Lan­des­ebe­ne umsetzt. Das ers­te in Deutsch­land! Eine Fach­stel­le gegen Dis­kri­mi­nie­run­gen auf dem Woh­nungs­markt, weil in Ber­lin Kopf­tuch, Kip­pa oder Kin­der kein Nach­teil sein dür­fen. Und mit einem quee­ren Jugend­zen­trum, das jun­ge Men­schen, sei­en sie trans­se­xu­ell, inter­se­xu­ell, bi, schwul oder les­bisch hilft, und gera­de in der schwe­ren Zeit der Puber­tät unter­stützt. Und Dirk Beh­rendt als ers­ter und ein­zi­ger Anti­dis­kri­mi­nie­rungs-Sena­tor ist da ganz vor­ne dabei. Mach Ber­lin so tole­rant, wie es sich fühlt! Mach wei­ter so, Dirk!

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, ja, wir haben es geschafft, unse­re vier Bun­des­tags­man­da­te zu ver­tei­di­gen. Ja, wir haben es geschafft, das ein­zi­ge grü­ne Direkt­man­dat in Fried­richs­hain-Kreuz­berg und Prenz­lau­er Berg Ost zu ver­tei­di­gen. Und ja, wir haben es geschafft, die Stim­mung und die Umfra­gen zu Tegel deut­lich zu dre­hen!

Und ja, die grü­ne Ber­li­ner Rie­ge im Bun­des­tag kann sich wirk­lich sehen las­sen!

  • Lie­be Lisa, kämpf wei­ter so stark gegen Kin­der­ar­mut, für eine gerech­te Steu­er­po­li­tik und für genug güns­ti­gen Wohn­raum in ganz Ber­lin.
  • Lie­ber Ste­fan, ich kann nur hof­fen, dass du auch im Bun­des­tag so viel für eine öko­lo­gi­sche und sozia­le Ver­kehrs­wen­de erreichst, wie du das im Abge­ord­ne­ten­haus für Ber­lin getan hast. Wir wer­den dich dort ver­mis­sen.
  • Lie­be Rena­te, dein Enga­ge­ment für eine öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft, für Ver­brau­che­rin­nen­rech­te und für eine bür­ger­recht­li­che und huma­ni­tä­re Innen- und Rechts­po­li­tik ist gera­de in Zei­ten des Rechts­rut­sches wich­ti­ger denn je. Um Lei­den­schaft und Kampf­geist dafür muss man dich wirk­lich nicht bit­ten. Mach wei­ter so!
  • Und lie­be Canan, ich hab so das Gefühl, du wirst uns und wohl auch die gan­ze Bun­des­tags­frak­ti­on öfter auch mal ärgern! Mach das! Wir Grü­ne haben uns immer auch dadurch aus­ge­zeich­net, dass wir die har­ten Debat­ten, die sich die ande­ren Par­tei­en nicht getraut haben zu füh­ren, stell­ver­tre­tend für alle aus­ge­foch­ten haben. Dafür brau­chen wir lei­den­schaft­li­che Strei­te­rin­nen wie dich, für Huma­ni­tät, für Geflüch­te­te, für gerech­te Mie­ten und vor allem für eine bes­se­re Welt.

Ihr seid eine coo­le Trup­pe! Wir set­zen auf Euch.

Ja, wir haben unse­re Ber­li­ner Zie­le erreicht. Ja, wir sind gut auf­ge­stellt für die nächs­ten Jah­re. Aber das allei­ne darf uns bei wei­tem noch nicht aus­rei­chen. Die Lin­ke hat gera­de in unse­ren Hoch­bur­gen deut­lich zuge­legt. Sie hat vie­le Stim­men bekom­men, von Men­schen, die wir frü­her anspre­chen konn­ten.

Ich will die wie­der zurück! Denn: Wir sind die mit den muti­gen For­de­run­gen. Wir sind die mit den Ant­wor­ten, die auch für eini­ge unbe­quem sind, weil sie für alle gut sind! Wir sind die links-libe­ra­le pro­gres­si­ve Kraft. Ich will, dass die Ber­li­ne­rin­nen und Ber­li­ner das erken­nen, weil wir es klar und deut­lich zei­gen! Ihr Lie­ben, wir tun doch so vie­les Gutes, also sprecht dar­über Wir tun doch so viel Gutes, also teilt das Share-Pic! Da seid auch ihr alle gefor­dert! Denn wir brau­chen ein kla­res, inhalt­li­ches Pro­fil.

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, nehmt mir mei­ne Kri­tik nicht krumm, aber dass wir auf Bun­des­ebe­ne mehr Pro­fil nach den Ver­hand­lun­gen hat­ten als im Wahl­kampf, spricht viel­leicht für die Ver­hand­lungs­grup­pe, aber nicht für die Zeit davor, nicht dafür, wie wir Grü­ne im Wahl­kampf auf­ge­stellt waren.

Dass die Ver­hand­lun­gen zu Jamai­ka nun geplatzt sind, mögen die einen bedau­ern, die ande­ren begrü­ßen. Ich glau­be, kaum ein Lan­des­ver­band ver­eint so unter­schied­li­che Emo­tio­nen zu die­sen The­ma wie wir. Aber lasst uns hier kei­ne Schein­ge­fech­te füh­ren, die nur nach hin­ten gerich­tet sind.

Für mich haben die letz­ten Wochen zwei Din­ge gezeigt: Ers­tens: Es macht einen gro­ßen, inhalt­li­chen Unter­schied, wel­che Par­tei gewählt wird. Das AfD Ammen­mär­chen der Block­par­tei­en mag es in den Köp­fen von Gau­land und Paz­der­ski geben, mit der Rea­li­tät hat es, wie immer bei der AfD, aber nichts zu tun! Zwei­tens: Es tut uns Grü­nen gut, wenn wir ein kla­res Pro­fil haben, wenn wir für unse­re Über­zeu­gun­gen strei­ten und dabei auch geschlos­sen ste­hen.

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, lasst uns dar­aus die rich­ti­gen Schlüs­se zie­hen. Für mich heißt das zum Bei­spiel auch, dass wir mit Herz­blut und kon­kre­ten, prag­ma­ti­schen Lösun­gen in allen Berei­chen, ob klein oder groß, für Ver­än­de­run­gen und Ver­bes­se­run­gen sor­gen müs­sen. Und wir sind da echt schon gut dabei! Es ist fas­zi­nie­rend, mit wel­cher Lei­den­schaft, mit wel­chem Zeit­ein­satz und mit wel­cher Kraft Grü­ne an allen Ecken und Enden für ihre The­men kämp­fen.

Es sind die Grü­nen Bau­stadt­rä­te die in der Mie­ten­po­li­tik, den Milieu­schutz aus­bau­en und das Vor­kaufs­recht zie­hen und so Ber­lin wie­der Stück für Stück zurück­kau­fen, die Ber­lin wie­der zu einem Play­er auf dem Woh­nungs­markt machen. Es sind unse­re grü­nen Abge­ord­ne­ten – Ste­fa­nie Rem­lin­ger bei der Schul­sa­nie­rung, Tur­gut Alt­ug beim Bie­nen­schutz, Sabi­ne Ban­gert in der Kul­tur­po­li­tik, ich könn­te die gan­ze Frak­ti­on so durch­ge­hen – die mit Lei­den­schaft für Ihre The­men kämp­fen.

Wenn ich mal Mit­tags im Abge­ord­ne­ten­haus essen gehe, pas­siert es schon mal, dass ich mich zu Sebas­ti­an Wal­ter und Anja Kof­bin­ger an den Tisch set­ze. Dort wird dann mit Lei­den­schaft dis­ku­tiert, wie man die Unter­stüt­zung der LGBTIQ* Pro­jek­te –sei es das schwu­le Muse­um, der LSVD oder das neu zu schaf­fen­de que­e­re Jun­gen­d­zen­trum – am Bes­ten umsetzt. Selbst als wohl­ge­son­ne­ner Zuhö­rer kann man nicht mehr fol­gen, weil die Ideen und Pro­jek­te nur so aus ihnen her­aus­spru­deln. Mir ist dann zwar etwas schwind­lig, aber lächelnd den­ke ich mir: Yeah, gei­le Trup­pe! Echt! Die wol­len wirk­lich was ver­än­dern! Die wol­len Ber­lin gestal­ten. Bit­te: Wei­ter so!

Und ich fin­de da kön­nen sich eini­ge eine Schei­be von uns abschnei­den. Es hieß ja immer: Die Grü­nen haben in Ber­lin noch nie rich­tig lan­ge regiert. Die Grü­nen wer­den es erst mal sehr schwer haben. Wir wären noch Grün hin­ter den Ohren! Ich sag euch was: Wir sind nicht grün hin­ter den Ohren, wir sind grün im Her­zen. Das ist ein Unter­schied!

Wenn wir Papie­re schrei­ben, wenn wir uns mal Brie­fe schrei­ben, dann geht es dar­um, wie wir die Parks sau­ber bekom­men, wie wir einen stadt­ver­träg­li­chen Tou­ris­mus vor­an­brin­gen oder wie wir das Per­so­nal­pro­blem der Bezir­ke lösen! Gut, dass ist viel­leicht manch­mal ein biss­chen tro­cken und nicht gleich in jeder Tages­zei­tung auf der Titel­sei­te. Aber das ist schon ok!

Ganz ehr­lich, ich glau­be, so Sach­brie­fe wün­schen sich der­zeit auch eini­ge in der SPD! Denn lie­be SPD, eure Brie­fe mag ich nicht. Ja, sie schaf­fen es auf die Titel­sei­ten, weil sie Per­so­nen aus den eige­nen Rei­hen angrei­fen, aber lösen tun sie die Ber­li­ner Pro­ble­me nicht. Lie­be SPD, schreibt doch mal, wie wir die Bezir­ke und den Senat zu einem gemein­sa­men Vor­ge­hen bei der Schul­sa­nie­rung bekom­men. Die­ser Brief wäre wich­tig. Oder wie wir das mit der Abga­be von Can­na­bis machen wer­den! Ich hel­fe euch auch. Ich kenn mich da aus! Ger­ne!

Wir brau­chen kei­ne Paar­the­ra­pie oder Gra­ben­kämp­fe, wir müs­sen gemein­sam und soli­da­risch, im Bünd­nis, zu dritt, Ber­lin vor­an­brin­gen. Also: Rei­ßen wir uns am Rie­men! Lasst uns in der Koali­ti­on nicht mehr über Per­so­nen spre­chen, son­dern dar­über, wie wir Ber­lin gera­de umbau­en! Das ist so enorm! Wir machen das wirk­lich gut!

Wir hei­zen die­ser Stadt ganz schön ein! Und zwar jetzt mit öko­lo­gi­schem Strom aus der Regi­on! Dan­ke Ramo­na für die Ent­fes­se­lung des Stadt­wer­kes. Wir sor­gen dafür, dass Ber­lin nicht auf den Hund kommt. Und haben dafür eine Tier­schutz­be­auf­trag­te ein­be­ru­fen, die nicht nur Hund, son­dern auch Kat­ze und Maus und all die ande­ren Tie­re im Blick hat. Dan­ke Dirk, dass du Ber­lin tier­lie­ber machst. Und wir brin­gen Ber­lin wie­der in Fahrt! Und zwar nicht nur, indem wir schon vier zen­tra­le Brü­cken saniert und vie­le Kreu­zun­gen siche­rer gemacht haben! Son­dern auch durch das bereits im Senat vor­lie­gen­de Mobi­li­täts­ge­setz, den Bau von mehr Stra­ßen­bahn­li­ni­en und den Bau der ers­ten Pro­tec­ted Bike Lanes – Nil­son, wie heißt das denn auf Ber­li­ne­risch? Bol­l­er­weg mit Fahr­strei­fen? – naja, zumin­dest die­se Rad­we­ge, grün gestri­chen mit Schutz, damit Rad­fah­rer nicht mehr Tod gefah­ren wer­den. Dan­ke Regi­ne, dafür und dass du Ber­lin vom Stau befreist und wie­der in Schuss bringst.

Ihr Lie­ben, ich weiß schon, da kommt dann die Oppo­si­ti­on und zeh­tert rum: „Ihr habt ja noch gar nichts gemacht!“, „Ist ja noch gar nichts pas­siert!“, „Wird doch gar nichts anders!“ Lie­be CDU, Lie­be FDP, doch, vie­les ist anders. Es macht einen Unter­schied, ob wir an der Macht sind oder ihr!

In NRW schafft ihr das Sozi­al­ti­cket ab, wir dage­gen, wir ver­güns­ti­gen es! Ihr wollt die Miet­preis­brem­se abschaf­fen, wir dage­gen, wir tun alles für nied­ri­ge­re Mie­ten! Ihr setzt auf Koh­lestrom, wir dage­gen, wir stei­gen um auf ein öko­lo­gi­sches Stadt­werk! Rot-Rot-Grün macht den Unter­schied! Da neo­li­be­ral, hier sozi­al! Da kli­ma­schäd­lich, hier kli­ma­ge­recht!

Aber so rich­tig böse kann ich der CDU nicht sein, dass sie nicht mit­be­kommt, was in Ber­lin alles pas­siert. Ich mei­ne, mit einer Ber­li­ner Par­tei­vor­sit­zen­den, gefan­gen im Kör­per einer Bun­des­staats­mi­nis­te­rin, die sich nicht für Ber­lin inter­es­siert. Was soll man da auch machen. Die auch ger­ne mal die Flä­chen für die Zeit nach Schlie­ßung des Flug­ha­fen Tegels über­trägt, obwohl sie in ihrem Zweit­le­ben ja die­sen Flug­ha­fen offen­hal­ten will.

Wir müs­sen da gnä­dig sein, sie ist ein­fach sel­ten da, hat wenig mit der Ber­li­ner Poli­tik zu tun –da kann man schon mal ver­ges­sen, wel­che Posi­ti­on man gera­de ver­tritt, gera­de wenn man sie so oft wech­selt und gar kei­ne rich­ti­gen Argu­men­te hat, wie bei Tegel.

Wahr­schein­lich hat Frau Grüt­ters auch ein­fach nicht mit­be­kom­men, dass ihre Ber­li­ner CDU, der sie ja vor­sitzt, in der letz­ten Peri­ode mit­re­giert hat und wir gera­de noch dabei sind, deren Schla­mas­sel auf­zu­räu­men. Da ist es ja schon eher ein Trep­pen­witz, wenn Flo­ri­an Graf uns vor­wirft, wir wären eine „Cha­os-Koali­ti­on“. Ach CDU, schließt doch nicht immer von Euch auf Ande­re. Die Cha­os-Regie­rung ist doch seit einem Jahr abge­wählt!

Und die Ber­li­ner FDP? Ach die FDP! Außer Tegel nichts gewe­sen? So inhalts­leer, so popu­lis­tisch und so plump. Ein­zi­ges Talent: neo­li­be­ra­le Kli­en­tel­par­tei. Bei Tegel waren es Ryan­air und Sixxt, bei den Feri­en­woh­nun­gen ist es Airbnb. Mal schau­en, wel­ches Unter­neh­men sie als nächs­tes spon­sert. Die FDP füllt die Kon­ten der Rei­chen und Schön­ge­mach­ten. Wir dage­gen ste­hen für eine Umver­tei­lung von Oben nach Unten.

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, es gibt über­haupt kei­nen Grund in Sack und Asche zu gehen. Ganz im Gegen­teil. Und das nicht nur wegen die­ser ver­korks­ten Oppo­si­ti­on. Nein, mit dem neu­en Dop­pel-Haus­halt für 2018 und 2019 schaf­fen wir es end­lich, die Zeit des Kaputt­spa­rens zu been­den! Wir inves­tie­ren end­lich in Stra­ßen und Rad­we­ge, in Schu­len und Woh­nun­gen, in Per­so­nal und in bes­se­re Aus­stat­tung bei Poli­zei und Jus­tiz!

Bei den Haus­halts­ver­hand­lun­gen, am Schluss, da gibt’s ja immer die­se Run­de, in der das letz­te Geld ver­teilt wird. In der noch­mal Akt­zen­te gesetzt wer­den. Und man muss ein­fach sagen, dass unse­re bei­den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den die­se Nacht zur Nacht des­grü­nen Check­buch ver­wan­delt haben! Toll gemacht.

Dan­ke Ant­je, dan­ke Sil­ke, dank Euch wer­den wir Ber­lin grün ver­än­dern. Und ein beson­ders dicker Dank an Anja Schillhan­eck. Du hast die­sen breit­bei­ni­gen Män­ner-Chau­vis gezeigt, was Über­zeu­gungs­kraft und Frau­en­power bewe­gen kann – du hast das groß­ar­tig gemacht!

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, es mag sein, dass vie­le Ber­li­ne­rin­nen und Ber­li­ner unge­dul­dig sind. Dass sie end­lich Rad­we­ge sehen wol­len. Dass sie mehr güns­ti­ge Woh­nun­gen sehen wol­len. Dass sie sanier­te Schu­len sehen wol­len.

Ja, das will ich auch und ich bin genau­so unge­dul­dig. Wir sind hier ange­tre­ten, um Ber­lin zu ver­än­dern. Dar­un­ter machen wir es auch nicht. Das fällt aber nicht vom Him­mel, das muss man schon auch pla­nen und die Gel­der bereit­stel­len. Das ist gesche­hen! Und jetzt heißt es umset­zen!

Also: In die Hän­de gespuckt, ran­ge­klotzt und umge­setzt! Denn die ent­schei­den­de Bilanz wird in vier Jah­ren gezo­gen! Und dann will ich die Schlag­zei­le lesen:

Ber­lin so sozi­al, so öko­lo­gisch und so welt­of­fen wie noch nie! Dan­ke Rot-Rot-Grün!