Olympia: „Spielplätze und Radwege statt größenwahnsinnigem Mammutprojekt“

Der Kreis­ver­band Fried­richs­hain-Kreuz­berg von Bünd­nis 90/Die Grü­nen lehnt die geplan­te Olym­pia­be­wer­bung des Senats ab und schließt sich den Pro­test­bünd­nis­sen an. Ber­lin braucht kei­ne wei­te­ren grö­ßen­wahn­sin­ni­gen und zum Schei­tern ver­ur­teil­ten Mam­mut­pro­jek­te, son­dern statt­des­sen vie­le klei­ne Infra­struk­tur­maß­nah­men.

Ber­lin wird noch lan­ge an aktu­el­len Groß­pro­jek­ten wie BER oder dem Bau des Stadt­schlos­ses zu knab­bern haben – den­noch will der Senat mit einer Olym­pia­be­wer­bung für 2024 oder 2028 der Stadt Ber­lin eine wei­te­re Mam­mut­auf­ga­be zumu­ten, die ledig­lich dem Pres­ti­ge Ein­zel­ner dient. Öko­lo­gi­sche und sozia­le Olym­pi­sche Spie­le sind mit die­sem IOC (Inter­na­tio­nal Olym­pic Com­mit­tee) nicht vor­stell­bar.

Der Kreis­ver­band von Bünd­nis 90/Die Grü­nen in Fried­richs­hain-Kreuz­berg hat vor die­sem Hin­ter­grund beschlos­sen, auf dem kom­men­den Grü­nen-Lan­des­par­tei­tag einen Antrag ein­zu­brin­gen, der die geplan­te Olym­pia­be­wer­bung ablehnt, und schließt sich den Pro­test­bünd­nis­sen an.

“Ber­lin braucht kein Olym­pia, son­dern Stadt­ent­wick­lung von unten. Die Mil­li­ar­den wären bes­ser in Kin­der­gär­ten, Rad­we­ge, güns­ti­ge Woh­nun­gen oder Per­so­nal für die Bezir­ke inves­tiert, statt in ein grö­ßen­wahn­sin­ni­ges Mam­mut­pro­jekt. Ber­lin lei­det heu­te noch unter den unnö­ti­gen Bau­ten für die kläg­lich geschei­ter­te Olym­pia­be­wer­bung im Jahr 2000. Die gro­ßen Hal­len las­sen sich wirt­schaft­lich nicht betrei­ben und brin­gen auch dem Brei­ten­sport kei­nen Nut­zen”, erklärt Anni­ka Gerold, Mit­glied im Geschäfts­füh­ren­den Aus­schuss von Bünd­nis 90/Die Grü­nen in Fried­richs­hain-Kreuz­berg.

“Die olym­pi­schen Spie­le der Neu­zeit haben schon lan­ge nichts mehr mit Völ­ker­ver­stän­di­gung zu tun, sie die­nen ledig­lich dem Gewinn­stre­ben eines kor­rup­ten und unde­mo­kra­ti­schen IOC. Einem IOC, das dik­ta­to­risch auf­tritt und nicht bereit ist, Steu­ern zu zah­len. Solan­ge vie­le Schul­toi­let­ten nicht funk­tio­nie­ren, ist es schlicht unver­ant­wort­lich vom Senat, dem IOC Geld in den Rachen zu wer­fen!”, erklärt Wer­ner Graf, eben­falls Mit­glied im Geschäfts­füh­ren­den Aus­schuss.

Hier kann der voll­stän­di­ge Antrag nach­ge­le­sen wer­den.